Ausgebremst in Cherbourg

Eigentlich sollte Cherbourg für uns nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zu den Kanalinseln werden, da man hier ohnehin den richtigen Zeitpunkt der Tide abpassen muss. Denn die Strömungen sind entlang der Kaps der Halbinsel Cotentin sehr stark.

Doch es kam anders und das lag wieder einmal an unserem Motor.

Am einem Montag Mittag Ende Juli legten wir in Dunkerque ab, um mit passender Tide und Nord 4 durch die Meerenge Calais-Dover zu sausen. Aus dem Hafen heraus warfen wir einen letzten Blick in den Maschinenraum, alles trocken, alles super! Juchee!

Da der Wind passend war, beschlossen wir, eine weitere Nachtfahrt nach Cherbourg zu machen. Nach etwa 150 gesegelten Meilen, es war unterdessen Dienstag Abend, kamen wir in die Nähe des Kap Barfleur, und natürlich kippte die Tide, so dass wir zunehmend Gegenstrom hatten. Gleichzeitig flaute der Wind ab, so dass wir die Maschine anwarfen, um mit etwa 3 kn Gegenstrom irgendwann mitten in der Nacht den Hafen zu erreichen. Wir waren langsam und der Motor hatte gut zu tun.

Etwa 5 sm vorm Hafen, es war etwa 1 Uhr nachts, piepte wieder der Motoralarm. Oh no! Überhitzung! Das komplette Kühlwasser im Motorraum! Dunkel! Null Wind und in der Strömung treiben! Folgendes stand darüber im der Regionalzeitung:

Cotentin. Un couple allemand à la dérive secouru par la SNSM

Ce 28 juillet 2022, à 2 heures du matin, la SNSM est intervenue au large de Fermanville (Manche) pour porter secours au skipper d’un voilier de 11 mètres, en panne de moteur.


Le voilier Marretje, en panne de propulsion, a été pris en remorque par la vedette SNS 460 Cap Lévy 2 de Fermanville. (©La Presse de la Manche)

Dans la nuit de ce mercredi 27 à jeudi 28 juillet 2022, à 1 h 40, le skipper du voilier habitable de 11 mètres, baptisé Marretje, sous pavillon allemand, a demandé assistance au Cross Jobourg pour une panne de propulsion, alors qu’il se trouvait à 4 miles au nord-ouest du cap Lévi de Fermanville (Manche).

Parti de Dunkerque, le couple de quadragénaires à bord du Marretje se dirigeait vers le port de plaisance de Cherbourg-en-Cotentin. Faute de vent, le skipper a tenté en vain de démarrer le moteur.

Dérive vers l’ouest

Avec la marée descendante, le voilier s’est alors mis à dériver vers l’ouest. À la demande du skipper, et après concertation, le Cross Jobourg a alors engagé la vedette SNS 460 Cap Lévy 2, de Fermanville.

À 2 heures, l’équipage de la vedette SNS 460 a rapidement appareillé pour mettre le cap sur le Marretje. Une fois le contact établi entre le patron du Cap Lévy 2 et le skipper du voilier, une remorque a été passée entre les deux navires, avant de faire route sur la passe de l’est de Cherbourg-en-Cotentin.

Le convoi est arrivé à quai au port Chantereyne, et le voilier et son équipage mis en sécurité à 3 h 30.

De notre correspondante Nathalie BONNEMAINS

Also Motorprobleme halten uns anscheinend jung. Wenigstens etwas Positives. Die Ursache war der geplatzte Schlauch von der Kühlwasserpumpe zum Wärmetauscher. 

Also wieder mal eine riesige Sauerei zum Beseitigen, Schlauch ausgetauscht (musste ein Volvo-Spezialschlauch sein) und zum x-ten Mal den inneren Kühlkreis neu befüllt. Ein paar Tage später konnte eine Testfahrt im Hafen erfolgen. Dabei bemerkten wir, dass nun die Seewasserpumpe leckte. Also wieder zu Volvo. Am nächsten Tag bekommt die Pumpe neue Wellendichtungen. Wir checken wieder alles penibelst und bemerken Bläschen im inneren Kühlkreis, die unter Last anscheinend schlimmer werden. Könnte ein Hinweis auf eine defekte Zylinderkopfdichtung sein, auch ohne Wasser im Öl. Da um die Ecke die Kanalinseln mit ihren gefürchteten Tidenströmungen warten, wollen wir sicher sein, dass hier nicht das nächste Problem lauert. Ein Volvo-Servicemitarbeiter soll sich das mal anschauen. Auf ihn mussten wir noch einmal ein paar Tage warten. 

Das Warten nervt. Die Ungewissheit, ob die ganze Kiste nicht einfach nur im Eimer ist und wir damit hier nicht mehr wegkommen. 

Bei einer Probefahrt mit hohen Drehzahlen prüft der Volvo-Monteur den Motor, insbesondere auch die Temperaturen, und stellt kein Problem fest. Die Bläschen verschwinden irgendwann. Anscheinend hat der Motor beim Kühlwasserverlust keinen kapitalen Schaden genommen. Ein Glück - alles im volvo-grünen Bereich!!

Und wir haben außerdem herausgefunden: die Gegend um Cherbourg ist echt sehenswert. Mit dem Bus kann man zum Beispiel zum Kap de la Hague fahren. Der Busbahnhof sieht echt versifft aus.

Fernbusbahnhof in Cherbourg

Bus nach La Hague

Der Bus sieht gut aus, und oh Wunder für die 35 km Fahrt sollen wir nur 1,50 € pro Person bezahlen.
Die Fahrt geht vorbei an der monsterhaften Wiederaufbereitungsanlage, dahinter befindet sich eine großartige Landschaft. Wir machen eine tolle Küstenwanderung dort.




Leuchtturm am Kap de la Hague

In Cherbourg selber ist es auch ganz schön. Auf meinem täglichen Weg zu den Croissants und Baguettes geht es vorbei an Napoleon, am Hotel de Ville und an einigen Palmen. Schön. Aber auch schön, jetzt weiterzukommen.

Bonjour Napoleon!

Hotel de Ville

Lieblingsboulangerie

Kommentare