Ankern vor Culatra

Im Jahre 1755 wurde Südportugal von einem schlimmen Erdbeben heimgesucht. Damals wurden viele Städte zerstört. Allerdings entstand etwas total Schönes: die Faro-Lagune mit ihren vorgelagerten Inseln.
In diese wunderbare Lagune kann man durch eine Hafeneinfahrt mit zwei Molen hereinfahren.
Wir tun das nach einem wunderbaren Segeltag von Portimao aus. Etwa 40 Meilen weiter gen Osten. Ein schöner Tagestörn.
Am besten fährt man nahe Hoch-oder Niedrigwasser in die Lagune, weil hier sonst heftige "Eddies" (Verwirbelungen) auftreten können. In der Seekarte ist ein fetter Wirbel in der Einfahrt eingezeichnet.
Ist man erstmal drin, biegt man nach rechts ab und schmeißt den Anker vor der schönen Insel Culatra. Hier seht ihr die Dorfkirche.

Der Ankerplatz ist recht groß und trotzdem sehr geschützt. Rings um ihn herum befinden sich teils trockenfallende Sände und eben Culatra. An Land kommt man natürlich nur mit dem Beiboot. Endlich werden unser neues Beiboot und der süße kleine Honda mal intensiv genutzt. In einer kleinen Ecke im Fischerhafen dürfen die Dinghis festgemacht werden.



Der Hauptort der Insel ist autofrei und die Bewohner haben sich strikt gegen die Errichtung von Hotels oder Pensionen gewehrt. Es gibt einen kleinen Fischerhafen und ein paar betonierte Trampelpfade im Dorf.

 Keine gepflasterten Straßen. Wer etwas Größeres transportieren möchte, muss einen Traktor benutzen, der sich dann durch den Sand quält. Schließlich befinden wir uns an der Sandalgarve. 
Das Dorfleben wirkt intakt und gemütlich. Die Fischer machen im Hafen oder vor der Kirche ihre Netze klar, bei Niedrigwasser wird nach Muscheln gesucht. Die Alten spielen im Cafe Domino. Es gibt eine Schule, Kinder und Jugendliche. Viele Hunde und Katzen.

Es gibt ein paar Restaurants, zwei Tante-Emma-Läden. Tagestouristen und die Segler. Einige von ihnen sind hier hängengeblieben, an diesem schönen Platz. Seit Jahren.
Die Atlantikseite ist von einem kilometerlangen, fast menschenleeren Strand gesäumt. Hier finden wir ein großes Schildkrötenskelett (traurigerweise gefangen in einem Plastikseil) und die große, gelbe Tonne, die wir einige Meilen südwestlich der Einfahrt vermisst haben. Die Tonne hat sicher Leslie abgerissen.
Culatra ist ein wunderbarer Ort, um der Hektik des Alltags zu entkommen. Hier ticken die Uhren irgendwie langsamer. Morgen fahren wir in den Hafen von Olhao, der sich auch in der Lagune befindet. 
Es ist nämlich stärker Nordwestwind im Anmarsch, bis zu 30 Knoten. Da wollen wir lieber nicht ankern, 
sonst treibt Marretje nachher wieder umher ;-). Das Wetter auf dem Atlantik ist seit Leslie sehr unbeständig. Kein schöner Nordostpassat, wie er in den Büchern steht. Da denken wir nicht darüber nach, auf die Inseln zu fahren. Außer nach Culatra.
Dünenlandschaft auf Culatra


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