Im südlichsten Hafen Europas


Vor zehn Tagen haben wir gemeinsam mit unseren Freunden von der MARIK La Gomera verlassen, um die knapp 60 sm nach El Hierro zu segeln. Bei Nord 3 – 4 mussten wir die ersten Stunden motoren, um aus der Abdeckung der Insel herauszukommen. Danach wurde es ein fabelhafter Segeltag mit vielen Delfinen und Pilotwalen.

Gegen 17 Uhr laufen wir La Restinga im Süden El Hierros an. Der Hafen ist ein öffentlicher Hafen, gehört zu den  „puertos canarios“ und da er klein ist und nur über wenige Gastplätze verfügt, haben wir Plätze im Internet reserviert und auch eine positive Rückmeldung bekommen.

Es ist Sonntag und kein Hafenmeister anwesend. Trotz Platzreservierung weist uns der Sicherheitsmann an, uns an die lange Innenmole ohne Schwimmstege zu legen. Er hätte keine Info, wo wir liegen dürften.

Na toll, aber wir hatten es schon befürchtet. Die Marik ist größer als Marretje und ein Aluboot. Ihre Außenhülle ist nicht so empfindlich wie die von Marretje. Marik legt sich mit langen Leinen an die Wand und wir dürfen längsseits gehen. Zum Glück ist es einigermaßen friedlich.
Marretje längsseits an der Marik
Etwa zwei Meter Tidenhub und leichter Schwell machen die Nacht für die Crew der Marik trotzdem ungemütlich. Wir haben es gut, dass wir außen liegen dürfen.
Am nächsten Morgen bekommen wir schöne Plätze am Schwimmsteg zugeteilt.

 

Die Lage des Hafens ist großartig. Er liegt inmitten eines Lavafeldes. Überall erstarrte Lava in interessanten Formationen.
Hafen umgeben von Lava
Vulkangeröll rund um den schönen Hafen
....einfach überall!
Es gibt viele aktive Fischerboote hier. Seit dem Vulkanausbruch eine Seemeile vorm Hafen in 2011 und 2012 mit großem Fischsterben gibt es hier nun wieder besonders viele Fische.  Bei der Cofradia kann man fast täglich frischen Fisch kaufen. Es gibt hier viel Peto und Alfonsino.
Etwa zehn Gastyachten finden hier Platz. Es gibt eine Toilette für alle und keine Dusche. Aber Strom und Wasser. Das Ganze für etwa 12 Euro pro Nacht (für Marretje). Das ist für die Kanaren außerordentlich günstig. Meist zahlen wir knapp 20 Euro.

Bei höherer Welle aus Nordwest oder bei südlichen Winden ist der Hafen schwellig, aber an den Fingerpontoons liegt man trotzdem ganz gut. Nur an der Mauer wird es dann richtig ungemütlich.
Unweit des Hafens an der "Costa de Calma" bei 4 m Welle aus Nordwest
 
La Restinga ist ein ruhiger, kleiner Ort. Es gibt zwei Supermärkte, eine Bank und einige Restaurants. Einige kleinere Appartementanlagen. Die Einheimischen sind freundlich.

Gemütliche Promenade mit Restaurants in La Restinga
Die Insel ist einfach nur schön. Es ist die ruhigste Kanareninsel, die wir besucht haben. Der Süden ist karg und vulkanisch, weiter nördlich wachsen unzählige Mandel- und Feigenbäume. Noch weiter nördlich gibt es eine Hochebene mit viel Weideland. So ähnlich muss es in Irland aussehen.
Hier gibt es sogar Kühe!
 
Saftige grüne Wiesen bei San Andres
Erstarrte Lava soweit das Auge reicht im Süden
Zentraler Platz und Kirche in Valverde (1800 Einwohner-Hauptstadt)
Auch hier gibt es einen Lorbeerwald und nach Nordwesten hin fällt die Insel steil ab in ein großes Tal.
Blick vom Mirador de Pena in das Tal im Nordwesten (mit Passatwölkchen)
 
Mirador de Pena gestaltet von Cesar Manrique
 
Es gibt zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege und brauchbare Busverbindungen.
Vulkane, daneben der Lorbeerwald
Wandern auf der "Ruta de Aguas"
In einer hohlen, ausgebrannten aber wieder quicklebendigen Pinie
Einfach nur schön. Wie schade, dass wir nach 2995 Seemeilen langsam über den Rückweg nachdenken müssen.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Einfach toll!!!
Alles Gute, Jürgen