Den Süden Teneriffas nutzen wir nur als kurzen Zwischenstopp auf unserem Weg von Santa Cruz nach La Gomera. Nach nur einer Nacht in der überfüllten Marina San Miquel checken wir morgens so früh wie möglich ein und gleich wieder aus. Es ist Flaute und daher geht es mit Motorfahrt entlang der Südküste – mit schönen Ausblicken auf den Teide und auf dahin gleitende Pilotwale.
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Der Teide vom Boot aus, 3.718 m hoch |
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Pilotwal vom Boot aus (Suchbild) |
Am Nachmittag erreichen wir den Hafen von San Sebastian de La Gomera und funken die Marina an. Nach einer kurzen Wartezeit im separaten Fahrwasser für Sportboote holt uns der Marinero mit seinem Dinghi ab und geleitet uns zu unserem Liegeplatz für die nächsten 3 Wochen. Toller Service. Wir bekommen einen Platz weit innerhalb der Marina und liegen somit sehr geschützt.
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Ansteuerung der Marina La Gomera |
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Unser Liegeplatz in San Sebastian |
La Gomera ist fast kreisrund mit einem Durchmesser von weniger als 25 Kilometern. Das verspricht kurze Wege, aber tatsächlich ist die Insel derart zerklüftet und hat eine Hochebene auf fast 1500 Metern, so dass sich die Wegstrecken durch die vielen Serpentinen sehr verlängern.
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Luftaufnahme von La Gomera (Symbolbild) |
Der öffentliche Bus benötigt für die Fahrt nach Valle Gran Rey auf der gegenüber liegenden Seite fast 2 Stunden und legt über 50 Kilometer zurück.
In den ersten Tagen hängen dicke Passatwolken in den Bergen. Da wir nicht im Nebel und Regen bei unter 10°C wandern wollen, beschränken wir uns auf die Umgebung von San Sebastian und die Südküste von Imada bis Playa Santiago.
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Der Teide vom Wanderweg auf La Gomera |
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San Sebastian und Teide vom Wanderweg auf La Gomera (Suchbild) |
Dann bringt Calima-Wetter für einige Tage sommerliche Temperaturen bei wolkenlosem Himmel. Das schöne Badewetter fällt zusammen mit dem Besuch von Regina’s Mutter Angelika. Nachdem sich auch der Wüstensand gelegt hat, erkunden wir mit dem Auto auch den Nordteil und die Hochebene der Insel bei bester Sicht.
La Gomera lässt sich herrlich durch Wanderungen erkunden. Als Wege werden häufig die historischen Eselspfade zwischen den kleinen Ansiedlungen genutzt. Küstenwanderungen sind dabei durch ein stetes bergauf und bergab durch baumlose Schluchten – also ohne Schatten – gekennzeichnet. Wanderungen von der Hochebene bis ins Tal bieten dagegen die Möglichkeit viele unterschiedliche Vegetationszonen zu erleben. Oben schroffe Vulkanfelsen, dann mit Moos behangene Baumheide, Lorbeerurwald, duftende Pinien, blühende Mandelbäume, üppige Blumenwiesen und unten Kulturlandschaften mit Palmen, Opuntien und ggf. Bananenfeldern.
Wandern auf La Gomera kann auch uns Segler süchtig machen.
Die Marina in San Sebastian gehört zu den besten Häfen, die wir bislang besucht haben. Sie liegt inmitten der kleinen, beschaulichen und dabei relativ untouristischen Kleinstadt, die alles bietet, was man braucht. Direkt neben der Marina befinden sich zwei schöne, wenig besuchte Sandstrände. Viele Segler verweilen hier gerne länger. Wir treffen hier zahlreiche Crews mit und ohne ihre Boote wieder, die wir zum Teil seit Monaten nicht mehr getroffen hatten. Und wir lernen viele neue nette Gesichter kennen. Das schafft eine Wohlfühlatmosphäre.
PS: Eine Info für Uli: In Valle trifft man sich immer noch bei Sonnenuntergang am Strand begleitet von Trommlern und Tänzerinnen mit Feuerreifen - wie zu guten alten Hippiezeiten.
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Valle Gran Rey (Symbolbild) |
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