Porto Santo - Warten auf ein Wetterfenster


Fischkutter auf Porto Santo, im Hintergrund das Ankerfeld

Oh man, nun sind wir schon wieder fast zwei Wochen auf Porto Santo und ein Ende ist noch nicht absehbar. Wie die Zeit vergeht!
Der Hafen ist unterdessen gut gefüllt. Alle Plätze am Steg sind belegt und sieben Boote liegen im Ankerfeld.
Viele wollen zurück nach Norden, einige zu den Azoren, einige ins Mittelmeer und einige die portugiesische Küste hoch. Auch wir schauen ständig die Wettervorhersagen an und beobachten das Geschehen. Es ist absolut irre, wie veränderlich das Wetter im Moment doch ist. Ständig ziehen teils heftige Tiefdruckgebiete durch, und einen Tag später sieht die Wettervorhersage für die nächsten Tage schon wieder ganz anders aus.
Viele Boote werden anscheinend gen Norden überführt oder haben im Charterbetrieb Termine. Sie fahren einfach!
Wir diskutieren ständig. Bernd ist deutlich mutiger als ich. Ich mag den Gedanken überhaupt nicht, zu einem 460 Meilen-Törn aufzubrechen und dabei vielleicht zwischendurch 6-7 Bft Wind hoch am Wind und 3,5 m hohen Wellen zu begegnen.
Vor etwa zehn Tagen ist die Blue Sun Richtung Lissabon aufgebrochen. An den ersten zwei Tagen war relativ viel Motorfahrt und leichter Südwestwind zu erwarten, danach eine Kaltfront aus West mit teils heftigen Böen, dann vielleicht wieder Flaute.
Wir hatten lange überlegt, ob wir auch mitfahren sollten, aber da uns der Motoranteil zu hoch erschien, sind wir noch hiergeblieben. Werden wir das noch bereuen? Die beiden von der Blue Sun sind jedenfalls gut in Sines angekommen und hatten genug Wind, speziell zum Ende hin gab es keine Flaute, eher fast zu viel Wind.
Gut, es gibt schlechtere Plätze zum Warten. Wir haben einen schönen Platz, die Duschen sind warm, die Insel ist einfach nur schön und der Liegeplatz kostet nur 122 Euro pro Monat. Immer noch. Im Marinacafe gibt es super funktionierendes WLAN (deswegen bloggen wir jetzt wieder mehr). Und am portugiesischen Festland ist das Wetter zurzeit deutlich ungemütlicher.
Aber das Lauern auf ein gutes Wetterfenster gepaart mit der Befürchtung, dass es nicht kommt und sich dann der stabile Nordostpassat einstellt ist ständig präsent.
Unterdessen haben wir die Insel weiter erwandert.

Schöne Landschaft im Nordwestzipfel der Insel (Terra Cha)
 
Hier sind die Schilder tatsächlich leicht vermoost
 
...und es blüht vielerorts, obwohl der Winter leider viel zu trocken war
 
Die Madeira-Eidechse ist extrem zutraulich. Sie isst unsere Banane und beißt in unsere Finger


Und sind den 9 km langen Strand rauf und runter spaziert.

Der Strand ist einfach immer wieder traumhaft
 
Zum Teil ist es felsig wie an der Algarve
 
Am anderen Ende in Calheta gibt es einen Galao

Am Strand lagen einige angeschwemmte portugiesische Galeeren. Sie sind segelnde Quallen, sehen irgendwie spannend aus und haben fiese blaue Giftnesseln.

Angeschwemmte Portugiesische Galeere

Ebenfalls am Strand liegt zurzeit eine kleine Mönchsrobbe. Das ist eine Sensation, gilt diese Spezies doch hier als fast ausgestorben. Etwa 20 Tiere soll es im Archipel noch geben.
 
Babyrobbe am Strand
 
Bitte Abstand halten :-)

Gestern hatten Barbara und Ove von SY Häwelmann die Idee, einfach mal einen Segelausflug mit ihrem Besuch zu machen.
Die Idee fanden wir gut, war es doch eine gute Gelegenheit zu checken, ob jetzt all das funktioniert, was neulich nicht klappte: Lässt sich der Motor wieder einwandfrei schalten? Kommt das Großsegel gut runter? Wir haben vor ein paar Tagen das doppelt laufende Großfall gekürzt, da es sich oben in verklemmt und dort reichlich ausgefranst war. Dadurch verklemmte es sich noch mehr. Es läuft nun einfach, weil es nun nicht mehr doppelt läuft. Außerdem wollten wir endlich die Kutterfock bei stärkerem Wind ausprobieren, wir hatten sie bislang fast nicht genutzt.
Janine und Robert von der SY Mangata hatten Lust, mitzukommen und so segelten wir ein wenig vor Porto Santos Küste auf und ab und steckten die Nase auch für ein paar Meilen um die Ecke.

Segeltag vor Porto Santos Küste

Das war eine nette Abwechslung für uns, birgt das lange Warten im Hafen doch immer die Gefahr, dort festzurotten.
 
Mit Janine und Robert von SY Mangata

Wir hatten einen netten Segeltag und alles hat prima funktioniert.
Nun brauchen wir nur noch eins: Ein schönes Wetterfenster!!

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