Kulinarische Grüße aus Asturien und Galizien

Heute am Mittwoch, den 17.05.2023, ist der Tag der galizischen Literatur: Día das Letras Galegas! Auf diesen Feiertag wurden wir erst aufmerksam als Regina morgens vor dem geschlossenen Supermarkt stand. Nun animiert dieses zu einer - zugegeben eher bescheidenen - literarischen Aktivität und nicht in galizischer Sprache. Das schont die X-Taste.

In diesen Blogbetrag soll es um kulinarische Spezialitäten aus Asturien und Galizien gehen.

Aperitif: Arnao Vermut

Als Aperitif bestens geeignet der trockene Arnao Vermut in Weiß. Der Name basiert auf einer Bucht an der Mündung des Flusses Eo auf der asturischen Seite, in der wir geankert hatten bevor wir am nächsten Morgen in den Hafen von Ribadeo eingelaufen sind. Dieser befindet sich wiederum auf der galizischen Seite und dort wird dieser Wermut hergestellt. Bemalte Fässer vor vielen Bars haben uns darauf aufmerksam gemacht.

Arnao Vermut in vielen lokalen Bars ...

... und bei uns an Bord

Getränk: Sidra Natural

Sidra Natural ist die Bezeichnung für den traditionellen asturischen Apfelwein und ist als solcher auf den ersten Blick vergleichbar mit dem viel bekannteren französischen Cidre, unserem Getränk des letzten Jahres. Allerdings schaffen es die asturischen Apfelweinhersteller bei dieser Variante nicht, die bei der Fermentation gebildeten Gasblasen in der Flasche zu behalten bzw. in diese zu bekommen, so dass das das Getränk eigentlich sehr schlaff daherkommen würde. 

Aus dieser Schwäche wird aber in einer Sidreria eine Tugend gemacht, denn die Darreichung ist eine gekonnte Show. Der Kellner öffnet die Flasche und hält diese mit ausgestreckten Arm nach oben. Das Glas wird leicht schräg mit dem anderen Arm nach unten gehalten. Nun kippt der Kellner die Flasche bis ein Flüssigkeitsstrahl entsteht, der möglichst im Gas aufgefangen wird. Es spritzt umher und das was im Glas landet wird so spritzig. Es wird nur soviel eingeschenkt, wie vermeintlich in einem Schluck gelehrt werden kann. Das was man nicht herunterbekommt, kippt man auf den Fußboden, auf dem Sägespäne zum Aufsaugen ausgelegt sind. Dann steht die Flasche auf dem Tisch und das Glas beliebt leer bis der Kellner wieder verbeikommt und die Prozedur wiederholt.

Emilio, ein Segler aus Avilés, hatte uns in unsere erste Sidreria eingeladenen. Wer weiß, ob wir diese interessante kulinarische Tradition sonst so authentisch kennengelernt hätten.

Sidra Natural mit Emilio und Regina

Der Kellner schenkt den Sidra ein

Vorspeise: Pimientos de Padrón

Pimientos de Padrón sind mittlerweile eine spanienweit verbreitete Tapa, die ihren Ursprung in Padrón in Galizien hat. Eher kleine, grüne Paprikas werden in Olivenöl in der Pfanne scharf angebraten und mit viel grobkörnigen Salz bestreut.

Hauptspeise: Pulpo à feira

Der Tintenfisch nach galizischer Art wird gesäubert und in kochendem Wasser, in dem sich Zwiebeln befindet, abgebrüht. Wenn er durch ist, wird er in Scheiben geschnitten, typischer Weise auf einem Holzbrett angerichtet, mit Olivenöl beträufelt und mit rotem Paprikapulver bestreut. Dazu eignen sich Kartoffeln mit Aioli oder Weißbrot.

Noch einmal so guten Pulpo zu essen, wie bei der letzten Reise in A Coruna ,war tatsächlich einer der Gründe, warum es uns wieder an die nordspanische Küste zog.

Pulpo, Pimiento, Pan y Sidra

Nachtisch: Tarta de Santiago oder regionaler Käse

Die Tarta de Santiago ist ein traditioneller Mandelkuchen, der in vielen Restaurants entlang des Jakobswegs in Asturien und Galizien als Nachtisch angeboten wird. Uns schmeckt es sehr gut und wir backen ihn auch schon Mal zuhause selber. Ebenso empfehlenswert sind viele regional hergestellte Käsesorten, die wir ausprobiert haben. Asturien ist das Molkereiland in Spanien.

Queso de Asturia

Und zum Abschluss kann ein café solo nicht schaden.

Hier noch einige Eindrücke von den bezaubernden Orten und Landschaften in Asturien und Galizien, die wir bislang besucht haben.

Avilés: Leuchtturm an der Hafeneinfahrt

Avilés: in der Altstadt

Avilés: in der Altstadt

Avilés: schöne Pflasterung

Avilés: Industrieromantik als Kontrast

Cudillero: sind wir etwa in der Toscana gelandet?

Cudillero und Regina

Cudillero: eine der schönsten Dörfer Asturiens!

Strand bei Cudillero

Ribadeo: alte Verladestation am Rio Eo mit Blick auf die Arnao-Bucht

Leuchttürme in der Zufahrt nach Ribadeo

Am Kathedralenstrand bei Ribadeo

Am Kathedralenstrand bei Ribadeo

Am Kathedralenstrand bei Ribadeo

Am Strand bei Ribadeo

Viveiro: unser Regenschirm in der historischen Altstadt

Alter Kornspeicher bei Viveiro

Blick auf Viveiro: Mündungsgebiet des Rio Landro


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