Wir sind jetzt seit über einem Monat in Nordspanien. Wir
segeln eher wenig, verbringen weiterhin lange Zeit in jedem Hafen und erkunden
intensiv die Umgebung. So etwas wie Urlaub in der Auszeit – halb freiwillig und
halb notgedrungen.
Wir haben vor 10 Tagen den Hafen von Viveiro erreicht. Das
ist an dieser Küste hier erst unser vierter Hafen. Wir hatten uns so gedacht, dass
es nett wäre, von hier aus die 300 Meilen über die Biskaya zurück in die
Bretagne zu segeln, nach Camaret oder Concarneau, um dann die Glenan Inseln zu
besuchen.
Der Kurs dorthin beträgt etwa 30 Grad. Bei den hier
eigentlich vorherrschenden Westwinden ist es in der Regel kein Problem, in
diese Richtung zu segeln. Doch zurzeit weht der Wind beharrlich aus Nordost,
also genau gegenan. Bis zum Ende des Vorhersagezeitraums, also in den nächsten
2 Wochen, ist keine Änderung in Sicht. Es heißt also geduldig sein, warten und auf
günstige Winde hoffen.
Die Marina Viveiro ist zum Glück hervorragend geschützt
gegen Schwell aus Nord, das gibt es an dieser Küste nur selten. Und überhaupt
ist es fast schon unglaublich, wie ruhig das Boot hier liegt. Voll ist es hier
auch nicht. Es sind keine 20 Gastboote in der Marina, von denen einige schon
Jahre (!) hier liegen. Platz wäre sicherlich für dreimal so viele. Im Moment
kommen immer mal wieder Boote angesaust, natürlich südgehende Boote, denn die
haben ja super Wind. Die meisten sind Franzosen.
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Viveiro |
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Unser Liegeplatz in Viveiro |
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Hafenkino: eine schwedische Yacht mit Motorschaden wird in den Hafen geschleppt |
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Unser Nachbar Marco betreibt eine spannende Webside |
Um die Marina herum gibt es hohe Wohnblocks, das sieht
zuerst etwas nüchtern aus. Dahinter verbirgt sich aber eine hübsche Altstadt
und drumherum gibt es eine wunderbare Hügellandschaft mit vielen Wanderwegen,
die wir ausgiebig nutzen. In nur 500 m Entfernung gibt es außerdem zwei gute
galizische Supermärkte.
Die Einheimischen sprechen galizisch. Da versteht man als
Spanisch Lernender leider fast gar nichts. Schade.
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In der Altstadt von Viveiro |
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Praia da Area |
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Klettern am Wasserfall der Ruta dos Muinos |
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Wanderung zum Mirador de San Roque mit der Crew der FLEETWOOD |
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Es geht durch Eukalyptuswälder zurück |
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zum Abendessen mit Uwe, Wolfgang und Kersten von der FLEETWOOD |
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im der tollen Hafenbar von Don Tomas |
Zuvor waren wir im Hafen von Ribadeo, gerade einmal 33
Meilen weiter östlich.
Da war es von der Umgebung her fast noch schöner. Die
Uferstraße war wegen Bauarbeiten gesperrt, die Stadt und die Umgebung waren
noch hübscher. Und das Hafengeld war geringer. Aber bei Nordostwind kam ein
unangenehmer Schwell in den Hafen, der an den Festmachern ruckte und das Boot
zum Schaukeln brachte.
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Unser Liegeplatz in Ribadeo |
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Isla Pancha mit Leuchtturm an der Zufahrt zum Ria del Eo |
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Die Promenade von Ribadeo |
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Einsam am Gästesteg |
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Playa de Las Catedrales
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Churros-Essen mit Brigitte und Hans von der ROSY JANE |
Besonders schlimm war es, als wir bei 1,7 m Welle ausgelaufen
sind. Da stand im Ria eine unglaubliche Kreuzsee aus reflektierenden Wellen.
Nach den etwa zwei Meilen raus fühlte sich Regina ziemlich seekrank.
Die spanische Nordküste ist wunderschön, aber leider nicht
sehr gut zum Segeln geeignet. Deshalb liegen hier auch nicht allzu viele
Segelboote. An der nordspanischen Biskayaküste sind wir meistens ganz alleine
unterwegs – ganz im Gegensatz wir französischen Küste in der Südbetragne.
An dieser Küste gibt es gerade küstennah oft gar keinen
Wind, dafür aber blöden Schwell, der oft von weiter her vom Atlantik kommt. Mit
wenig Wind dagegen anzusegeln ist oft schwierig bis unmöglich.
Die 45 sm von Cudillero nach Ribadeo konnten wir mit etwas
stärkerem Nordostwind komplett prima segeln, die anderen Strecken mussten wir
durch den Schwell motoren. Und das macht gar nicht so viel Spaß...
In Ribadeo waren wir 10 Tage, davor hatten wir eine Nacht
vor Ribadeo geankert. Das war auch etwas speziell, denn so lange der
Nordostwind noch blies, lag das Boot schön stabil im Wind. Nachts schlief der
Wind dann ein. Wir schaukelten im Schwell aus Nordwest und wurden von der Tide
umhergeeumelt. Der Tidenhub beträgt hier 2-3 Meter, ist also recht moderat.
Als wir am nächsten Morgen los wollten, hatte sich der Anker
unter einem Felsen verklemmt. Zum Glück haben wir ihn nach einer Weile irgendwie
ohne Tauchen los bekommen.
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Unser Ankerplatz an der Playa de Arnao im Ria del Eo |
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