WUNDERSCHÖN: Belles Îles

Nachdem wir in Les Sables den anstrengenden Teil der Biskaya-Runde glücklich beendet hatten, war die Prämisse für den nächsten Abschnitt an schönen Orten möglichst etwas länger zu verweilen. In der Tat besuchten wir dann diese wunderschöne Inseln und dieses bei sommerlichem Wetter:

Île d’Yeu, Île de Houat, Île de Groix und Île de Glénan.

Île d’Yeu

Der Weg von Les Sables zur Île d’Yeu war beschwerlicher als erwartet, da die angesagte Winddrehung von Nordwest auf West leider ausblieb und vor der Küste noch eine kurze kabbelige Welle stand. So hatten wir es mit einer echten Kreuz zu tun. Aber wir hielten diese deutlich länger durch als die meisten anderen Segelboote, die sich auf diesen Weg gemacht hatten. Als wir dann gegen Abend in Port Joinville einliefen waren somit alle Boxen schon belegt und wir konnten nur noch längsseits an den Empfangssteg festmachen. Am nächsten Morgen entleerte sich der Hafen ziemlich und wir zogen in eine freie Box um. Dann die folgende Tage wieder dasselbe Spiel: Yachthafen morgens ziemlich leer und abends immer noch voller.

Wir besuchten die Île d’Yeu nun schon zum dritten Mal und wir hatten immer noch Neues zu entdecken, wie eine Fahrradtour zum Leuchtturm und zu den prächtigen Stränden auf der Südseite der Inseln. Besonders gefällt uns immer wieder die Atmosphäre rund um den Fährhafen und in den kleinen Gassen. Leider scheiterte der Versuch zusammen mit der Besatzung der SOCCORO die besonderen Muscheln der Insel (Patagos) zu essen, da für diese zu der Zeit aufgrund einer Krankheit ein Fangverbot bestand.

Hafeneinfahrt von Port Joinville - Île d'Yeu

Am Port de La Meule

Port de La Meule

Leuchtturm der Île d'Yeu

Im Leuchtturm

Crêpes statt Muscheln mit der Crew der SOCCORO

Das Segeln von der Île d’Yeu gehörte dann wieder eindeutig in die Kategorie „toller Segeltag“. Wir hatten Windstärke 5 aus Nordwest und wir konnten hoch am Wind an der Île de Noirmoutier vorbeisegeln. Dann konnten wir etwas abfallen und gelangten so in einer Rauschefahrt nach Pornichet.

Île de Houat

In einem Restaurant am Hafen von Pornichet holten wir das Muschelessen (hier gab es nur die normalen Miesmuscheln) mit der Crew der SOCCORO nach. Es hätte ein Abschiedsessen sein sollen, doch sie schwärmten so von ihrem nächsten Ziel, dass wir uns überreden ließen mitzukommen. Am nächsten Morgen ging es trotz anfänglichem Nebel zu einer fantastischen Ankerbucht vor der Île de Houat. Nachdem der Anker gefallen war ging es mit dem Dinghy an den Strand, auf einen Bummel durch den Ort und auf ein Bier auf einer Terrasse über dem Fährhafen. Zurück nahmen wir dann einen längeren Weg entlang der Küste und des Sandstrandes.

Wir blieben dann sogar noch einen Tag länger am Ankerplatz als die SOCCORO und unternahmen eine  ausgedehnte Wanderung entlang der schrofferen Südwestküste. Auch diese endete auf der Terrasse über dem Fährhafen. Auf dem Strand zum Dinghy erwischten uns die ersten Regentropfen. Aber trotz des abendlichen Gewitters verbrachten wir die Nacht dort vor Anker.

Ankern vor der Île de Houat

MARRETJE vor Anker

Bye, Bye SOCCORO

Île de Groix

Am nächsten Morgen herrschte Flaute und wir führen unter Motor südlich an der Île de Houat und nördlich an der Belle-Île, die dieses Mal nicht unser Ziel war, vorbei zur Île de Groix. Ein Stopp au der Belle-Île hätte uns allerdings davor bewahren können, richtig nass zu werden. Denn 1 Seemeile vor Port Tudy prasselte ein heftiger Regenschauer auf uns nieder. Entschädigt wurden wir damit, dass wir eine tolle Box bekamen direkt gegenüber des Anlegers der kleinen Fähren. Das ist wirklich ein großes Glück. Die Île de Groix geht zu unseren favorisierten Wanderinseln, denn die Strecken sind abwechslungsreich. So wanderten wir am konvexen Strand und am rosa Strand der Ostküste entlang bis nach Locmaria und durch das Inland zurück zum Boot. Auch das ständige Kommen und Gehen der zahlreichen kleinen und großen Fähren ist einfach spannend zu beobachten.

Einfahrt von Port Tudy - Île de Groix

Port Tudy

Port Tudy


Les Grand Sables: der einzigartige konvexe Strand

Am Wanderweg ...

... nach Locmaria

Île de Glénan

Auf dem Weg zu den Glénan-Inseln gab es dann wieder prima Segelbedingungen bei westlichen Winden. Es war ein langer Am-Wind-Schlag bis vor die Moutons-Inseln, eine Wende und dann ein sehr kurzer Am-Wind-Schlag bis zu dem Bojenfeld nördlich von St-Nicolas. Die Glénan-Inseln waren schon auf dem Hinweg ein Wunschziel von uns, doch die Bedingungen waren nicht gut genug. Nun passte alles: die richtige Tide, die richtige Windrichtung und strahlender Sonnenschein. Das Meer und der Sandstrand leuchteten sprichwörtlich karibisch. Wir genossen diese Atmosphäre und setzten erst mit dem Dinghy über als gegen 1700 Uhr die letzten Tagesgäste zur Fähre gingen.

Die Inseln Bananec mit der berühmten Segelschule und St-Nicolas, die zuvor noch über einen Strand miteinander verbunden waren, trennte nun das höher steigende Wasser. Die Insel lässt sich in kurzer Zeit umrunden wobei ein Bier auf der Terrasse im La Boucane dazu gehört.

Am Strand von St-Nicolas




Auf St-Nicolas


Im La Boucane


Die Glénan-Inseln waren dann unser letzter Stopp in der Biskaya. Danach ging es durch das Raz de Sein nach Morgat und Camaret-sur-Mer. Die gesamte Strecke um die Biskaya seit Viveiro betrug dann 750 Seemeilen, die wir in 27 Tagen zurücklegten. In 2019 hatten wir ja den direkten Weg genommen von Viveiro nach Camaret-sur-Mer: 320 Seemeilen in gut 2 Tagen. Beides waren tolle, wenn auch sehr unterschiedliche, Erfahrungen.

MARRTEJE zeichnete noch mit Hilfe des Windes ein markantes Gesichtsprofil ins Meer. Ein schöner Segeltag und wir hatten eine wichtige Etappe auf unserer Reise beendet.



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